Religiöses Leben am Gymnasium München-Nord
Am Gymnasium München-Nord wird ein vielfältiges Angebot an religiösen Projekten, Exkursionen und Gemeinschaftsaktionen angeboten – sowohl konfessionsübergreifend als auch interreligiös. Vor Weihnachten gestaltet die Fachschaft Religion beispielsweise einen digitalen Adventskalender, der täglich einen neuen, lebensnahen Impuls bereithält. Außerdem finden im Advent wöchentliche kurze Andachten statt, die thematisch auf den Weihnachtsgottesdienst vorbereiten.
Um das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Geschenke zum Fest nicht selbstverständlich sind, wird vor Weihnachten eine Spendenaktion organisiert. Dabei können kleine Päckchen verpackt werden, die anschließend an bedürftige Kinder in verschiedenen Ländern verschickt werden.
Vor der ersten Abiturprüfung haben alle Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit, sich in einem besinnlichen Moment auf die bevorstehenden Herausforderungen einzustimmen.
Unser Besinnungsraum wird regelmäßig als Ort der Begegnung, der Ruhe, der Meditation und des Austauschs genutzt.
In unserer schnelllebigen Welt ist es uns als Fachbereich Religion ein wichtiges Anliegen, wertvolle Angebote zu etablieren, um so einen Beitrag zu mehr Offenheit, Toleranz, Gemeinschaft, Frieden sowie zu einem religiösen und kulturellen Dialog zu leisten.
Weihnachts- und Ostergottesdienst
Am letzten Tag vor den Weihnachts- und Osterferien kommen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums München-Nord sowie Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Eltern zusammen, um in der Kirche St. Gertrud unseren ökumenischen Schulgottesdienst zu feiern. Es ist jedes Mal eine besondere Gelegenheit, um auf die vergangenen Schulwochen zurückzublicken, Kraft zu sammeln, gemeinsam zu musizieren und mit der Schulfamilie in die Ferien zu starten.
Die Gottesdienste haben stets verschiedene thematische Schwerpunkte und versuchen, die Botschaften der Bibel mit den Lebensfragen junger Menschen zu verbinden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das Wahlfach „Schulgottesdienst vorbereiten“, das die Fachschaft Religion bei der Organisation und Durchführung tatkräftig unterstützt.
Die musikalische Begleitung durch die Fachschaft Musik bereichert die Gottesdienste zusätzlich und zeigt, wie lebendig und zeitgemäß Gottesdienste gestaltet werden können.
Es ist jedes Mal schön zu sehen, wie viele Menschen mit Begeisterung zusammenkommen, um christliche Werte lebendig und freudig zu erleben.
Exkursionen in Kirche, Moschee und Synagoge
In den Jahrgangsstufen fünf (Kirche), sieben (Moschee) und neun (Synagoge) besuchen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Gotteshäuser. Dabei geht es vor allem darum, neben den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten der drei großen monotheistischen Weltreligionen – Christentum, Islam und Judentum – kennenzulernen.
Die Exkursionen zur „Islamischen Gemeinde Penzberg“, in die Ohel-Jakob-Synagoge und in die Gemeinde St. Gertrud sind für Schülerinnen und Schüler aller Religionen und Weltanschauungen besondere Erlebnisse. Sie ermöglichen außergewöhnliche Einblicke und leisten einen wichtigen Beitrag zum interreligiösen Dialog. Die Zusammenarbeit mit diesen drei Zielen ist seit Jahren fest etabliert und findet in gegenseitiger Wertschätzung statt.
Hospizarbeit
Im Rahmen des Religions- bzw. Ethikunterrichts besuchen die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe das Hospiz des Christopherus Hospiz Vereins München. Im Unterricht beschäftigen sich die Jugendlichen intensiv mit dem Thema Tod, das im Lehrplan vorgesehen ist. In diesem Zusammenhang werden auch die Hospizarbeit und Palliativmedizin behandelt und durch den Besuch des Hospizes unmittelbar erfahrbar.
Durch die Exkursion erhalten die Jugendlichen Einblicke in das wichtige, aber wenig bekannte Berufsfeld der Hospizarbeit. Im Anschluss wird im Klassenverband ausführlich über persönliche Eindrücke und Fragen diskutiert.
Freiwillige Fahrt nach Taizé in Frankreich
Taizé ist ein kleiner Ort in Frankreich, der für seine besondere Kirchengemeinde bekannt ist und heute besonders von Jugendlichen und jungen Erwachsenen besucht wird, die sich über ihren Glauben austauschen und eine alternative Form des Christentums erleben möchten.
Die jahrgangsstufen- und religionsübergreifende Fahrt für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren findet jedes Jahr über Christi Himmelfahrt statt. Eine Schülerin beschreibt ihre Erfahrungen so:
„Erst an diesem Punkt haben viele von uns wirklich verstanden, wo wir hier sind und warum unser Lehrer so von diesem Ort geschwärmt hatte. Die Andachten oder Gebetsstunden, die dreimal täglich stattfanden, bestanden zu 90 % aus Gesängen – dies ist die Gebetsform der Brüder von Taizé. In dieser Zeit herrschte eine besonders andächtige Stimmung, und besonders im Abendgebe konnte man den Zauber von Taizé deutlich spüren. Wer nach der Andacht nicht in der Kirche bleiben wollte, konnte sich auf dem großen Gemeinschaftsplatz treffen, wo die Jugendlichen bis spät abends Musik hören und gemeinsam feiern durften. Tagsüber gab es Bibeleinführungen, die vor allem Grundwerte wie Freundschaft oder Vergebung behandelten. Anschließend reflektierten wir in Kleingruppen das Gehörte oder spielten Gruppenspiele. Beim letzten Abendgebet am Samstag erhielt jeder eine kleine Kerze, und die ganze Kirche erstrahlte im Kerzenschein, was den Abschied von diesem außergewöhnlichen Ort nur noch schwerer machte.“